Die Dojokun

Kraft und Schweiss reichen nicht. Das Unterrichten, Lernen und Üben der Kampfkünste erfordern von Schülern und Lehrern eine ganz bestimmte innere Haltung. Bereits die ersten Meister der Kampfkünste verfassten sogenannte Dojokuns d.h. Leitsätze für ihre Kampfkünste. Ein bekannter Leitsatz des Karates, der anfangs des 20. Jahrhunderts von Meister Funakoshi festgehalten wurde, heisst beispielsweise «Karate ni sente nashi - im Karate gibt es keinen Angriff». Unterdessen gibt es unzählige Dojokuns. Gemeinsam ist ihnen, dass sie verbindliche Anweisungen sind. Ein Kodex von Tugenden, die in einem Dojo respektiert werden. Übertragen in die heutige Zeit gilt im Maru Dojo die folgende Dojokun.

1. Suchen die Vervollkommnung Ihres Charakters
Bemühen Sie sich darum, nicht nur Ihre physischen Kräfte zu üben, sondern begegnen Sie Ihren inneren Unebenheiten mit derselben Kraft, wie Sie im Training lernen, äußere Schwierigkeiten zu überwinden.

2. Verteidigen Sie die Wege der Wahrheit
Sein Sie aufrichtig, loyal und zuverlässig. Achten Sie das Leben, Ihre Kunst und die anderen Menschen. Pflegen Sie gegenseitige Beziehungen mit ehrlicher Gesinnung. Pflegen Sie den Geist der Freundschaft. Vermeiden Sie Haltungen, die den hier aufgeführten Tugenden widersprechen.

3. Sein Sie achtsam in deinem Streben
Vermeiden Sie jede Form von egoistischem Streben. Seien Sie maßvoll im Nehmen und großzügig im Geben. Drängen Sie sich nicht in den Vordergrund, halten Sie Ihre Ansprüche gering und bekennen Sie sich zur Verantwortung, zur Hilfe und zur Toleranz.

4. Ehren Sie die Prinzipien der Höflichkeit, der Demut und der Nächstenliebe
Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit
Mut, der Geist des Wagens und des Ertragens
Wohlwollen und Mitgefühl
Wahrheit und Wahrhaftigkeit
Ehre
Geduld und langes Ertragen
Die Pflicht der Treue
Erziehung
Selbstbeherrschung
Respektieren Sie und bemühen Sie sich darum, sie in Ihren Verhalten sichtbar zu machen.
Gehen Sie nicht gedankenlos über sie hinweg und suchen Sie nicht nach Entschuldigungen, wenn Sie sie verletzen. Gleichen Sie Fehler durch erhöhte Hingabe aus und lassen Sie sie nicht auf sich beruhen.

5. Verzichten Sie auf Gewalt
Missbrauchen Sie weder das Wissen noch das Können, das Sie in der Übung der Kampfkünste aneigeeingnet haben, für eigennützige Zwecke. Bekennen Sie sich zur körperlichen und geistigen Gewaltlosigkeit und suchen Sie in allen Situationen stets den friedlichen Weg aus einer scheinbar auswegslosen Situation.

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